Aufatmen am Wiehen: TuS N-Lübbecke deutlich mit 23:16 gegen den VfL Lübeck-Schwartau

Vielleicht war es kein Schönheitspreis, den sich der TuS N-Lübbecke beim 23:16 (9:7) am Samstagabend gegen den VfL Lübeck-Schwartau erwarb. Doch das war, nach den beiden Niederlagen hintereinander zuvor, auch gar nicht das Ziel. Die Ziercke-Schützlinge gewannen am Ende noch klar und auch über die ganze Spielzeit betrachtet völlig verdient. Ganz zurecht brachten die Bechtloff und Co. daher die 1.253 Zuschauer in der Merkur-Arena aus dem Häuschen. Sie bejubelten kein überragendes, aber sehr unterhaltsames Spiel, bei dem es auch schöne Spielzüge und einige sehenswerte Treffer des TuS zu bejubeln gab. Spätestens der 3:0-Lauf von 17:14 bis zum 20:14 (52. bis 56. Minute) hatte die frühzeitige Entscheidung bedeutet.

 

Anwurf hatten die Gäste, die gleich einen Fehlwurf folgen ließen. Mit Orlowski – Hövels – Genz war zunächst der Rückraum der „Rot-Schwarzen“ besetzt, in der Abwehr der Innenblock mit Walczak und Bagaric – und Patryk Walczak traf zum 1:0 in der 2. Minute aus halbrechter Position vom Kreis aus. Hansen eröffnete den Torreigen für Schwartau mit dem 1:1 (3.). Meist agierte der VfL mit einer 5:1-Deckung. Nach einem Nettelstedter Pfostentreffer leistete sich Gäste-Spieler Runarsson einen Fehlpass, was den tollen erfolgreichen Tempogegenstoß von Peter Strosack zum 2:1 (4.) einleitete. Von einem Fehlwurf Hansens profitierten die Gastgeber auch beim 3:2 (8.), wieder ein Tempogegenstoß, diesmal verwertet von Jens Bechtloff. Sieben seiner insgesamt zwölf Paraden gelangen Joel Birlehm (nur bei einem Siebenmeter löste ihn Peter Tatai ab) bereits in der ersten Hälfte, was dem TuS einmal mehr zusätzlich half.

Die nächsten drei TuS-Tore gingen auf das Konto von Marian Orlowski, der im zweiten Durchgang noch einen weiteren Treffer folgen ließ. Der neue Mann seit diesem Sommer beim TuS – aus Stuttgart gekommen – netzte zum 4:2 (11.), 5:3 (14.) und 6:4 (18.) ein. Dem 4:2 war eine Birlehm-Parade vorausgegangen, das 5:3 „gehörte“ gewissermaßen auch Bechtloff und Hövels, die prima vorbereitet hatten und das 6:4 war eher eine Einzelaktion. Wichtig das Tor in Unterzahl von Jó Gerrit Genz, das das 7:5 (20.) bedeutete. Nach einem TuS-Fehlwurf, bei dem allerdings auch Schwartaus Keeper Klockmann super reagierte, gelang dem VfL erst zum dritten Mal und letztmalig an diesem Abend ein Ausgleich. Das 7:7 ging auf das Konto von Antonio Metzner, mit fünf Treffern der beste Werfer bei den Greve-Schützlingen an diesem Samstag. Valentin Spohn ins lange Eck (8:7, 27.) und Peter Strosack, den die Kameraden auf der rechten Seite schulmäßig freigespielt hatten (9:7, 28.), stellten den Pausenstand her.

Drei Torwartparaden (zweimal Klockmann, einmal Birlehm) leiteten den zweiten Durchgang ein. Nach Stürmerfoul-Schwartau erspähte im Gegenzug Valentin Spohn halblinks die Lücke und war vor seinem Torwurf immer schneller geworden: das 10:7 (33.). Super, wie Marko Bagaric einen Ball bei einer Abwehraktion gewann und den Konter (nein: Tempogegenstoß heißt es beim Handball) auf Peter Strosack einleitete, der zum 11:8 (35.) vollendete. Noch blieben die Gäste im Spiel. Bis zum 13:11 (42.) war alles noch offen. Dener Jaanimaa kam in die Partie, der zwar ohne Torerfolg blieb, aber allein durch seine Anwesenheit Wirkung erzielte. Wichtige Meilensteine auf dem Weg zum doppelten Punktgewinn für Lübbecke-Nettelstedt die Treffer zum 14:11 (44.) durch Patryk Walczak (nach toller TuS-Kombination geriet ihm der Ball vor die Füße und er musste vom Kreis nur noch verwandeln) und zum 15:11 (46.), als Peter Strosack in den Rückraum lief und sich am Kreis positionierte und prompt auch das kleine Leder serviert bekam.

Der 3:0-Lauf vom 17:14 bis zum 20:14 ist oben bereits erwähnt worden. Das 18:14 (52.) von Marian Orlowski war ein Nachwurf, nachdem ein TuS-Spieler zunächst noch gescheitert war. Zum 19:14 (54.) kam es durch Kenji Hövels, der wunderbar durchgebrochen war und „20:14“ (55.) leuchtete es von der Anzeigentafel, als erneut Hövels auf recht ähnliche Weise vollendete. Damit war die Partie entschieden. In den letzten 60 Sekunden gab es noch einen TuS-Fehlwurf, der vollkommen egal war, und in der Schlusssekunde wurde einmal mehr ein Schwartau-Spieler von der TuS-Abwehr festgemacht.

 

Stimmen zum Spiel:

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „Wir haben uns heute Abend nicht von unserem Weg abbringen lassen. Wir haben an uns geglaubt und das war am Ende entscheidend. Klar, dass der Gegner versucht hat, unsere bekannte Unsicherheit der letzten Tage nach der Niederlage in Emsdetten sich zu Nutze zu machen. Wir machen in der 1. Halbzeit immer noch Fehler, nach dem Wechsel kaum noch. Kompliment an meine Mannschaft, dass sie viel Geschlossenheit gezeigt hat, vor allem auch in der Abwehr und völlig verdient gewinnen konnte. Wir sind stolz und froh, haben aber nicht viel Zeit bis zur nächsten Aufgabe, die schon am Mittwoch in Hamburg auf uns wartet.“

Torge Greve (VfL Lübeck-Schwartau): „Mit nur 16 Toren auswärts gewinnen, das hat vielleicht vor 25 Jahren noch geklappt, im modernen Handball aber nicht mehr. Ich bin enttäuscht von unserer Spielweise. Kurz mal beim 7:7- Zwischenstand oder als es 12:11 steht, ist kurz Hoffnung auf eine Wende, doch dann passieren uns schon wieder Fehler. Auch mit der Schlussphase bin ich nicht einverstanden. Wenigstens einen recht knappen Torabstand noch zu halten, gelingt uns auch nicht. Da hätten wir cleverer agieren müssen, verlieren wir am Ende einfach viel zu deutlich…“

 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Birlehm (12 Paraden), Tatai (bei 1 Siebenmeter) (1/1 Parade); Genz (1), Walczak (5), Bechtloff (5/2), Gierak (n.e.), Bagaric, Strosack (4), Rakovic (n.e.), Spohn (2), Jaanimaa, Schade, Orlowski (4), Speckmann (n.e.), Hövels (2).

VfL Lübeck-Schwartau: Mallwitz (n.e.), Klockmann (10 Paraden); Genda (4), Podpolinski (2), Hansen (1), Ranke, Waschul, Damm (2/1), Köhler, Schrader (n.e.), Kretschmer, Claasen, Runarsson (1), Möller (1), Bruhn, Metzner (5).

Siebenmeter: 2/2:2/1 (Damm scheitert an Tatai, trifft aber im Nachwurf)

Zeitstrafen: 2:2 (min.) = (Bagaric (19.) / Podpolinski (46.))

Spielfilm: 1:0 (2.), 2:2 (6.), 4:2 (11.), 6:5 (20.), 7:7 (23.), 9:7 (28.) – 11:8 (35.), 12:11 (42.), 15:11 (46.), 17:14 (42.), 20:14 (56.), 22:15 (58.), 23:16 (59.).

Schiedsrichter: Thomas Kern / Thorsten Kuschel

Zuschauer: 1.253 in der Merkur Arena Lübbecke

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