Beim 21:29 tolle erste TuS-Halbzeit – Spitzenreiter Berlin lange Paroli geboten

Toll Paroli bot der Tabellenletzte dem Tabellenersten in der ersten Halbzeit. Großen Anteil daran hatte bei der Bundesliga-Partie am Sonntag zwischen dem TuS N-Lübbecke und den Füchsen Berlin TuS-Torwart Peter Tatai mit bereits in diesem Spielabschnitt neun Paraden! Die Deckungsreihe vor ihm tat ihr Übriges, vorn wurde bei den Lübbeckern ohne Angst vor den großen Namen selbstbewusst aufgespielt, mit einer ganzen Reihe blitzsauberer, teils auch besonders klasse herausgespielter Treffer. Nach dem Seitenwechsel brachte eine gewisse Lockerheit bei den Gästen und vor allem auch die größere Breite im Berliner Kader den Ausschlag für die Füchse, die dann noch einen verdienten Sieg einfuhren. Ein Umschwung gelang den Nettelstedtern nicht mehr, leider auch nicht, als sie in den letzten zehn Minuten mit doppelter Manndeckung gegen Drux und Nenadic operierten.

 

Zum Spielverlauf: Knapp fünf Minuten dauerte es, bis der erste Treffer fiel, was vor allem an den beiden starken Torhütern lag. Auch in der Gesamtbilanz gehörten Peter Tatai (TuS) und Silvio Heinevetter (Füchse) mit zu den besten Akteuren auf der Spielfläche. Ein von Pontus Zetterman verwandelter Siebenmeter bedeutete das 1:0 (5. Minute). Steffen Fäth und Mattias Zachrisson (dieser per Tempogegenstoß) hatten rasch die Berliner 2:1-Führung ermöglicht. Jens Bechtloff vom Kreis nach fabelhaftem Assist von Luka Rakovic (2:2, 7.) und nach zwei Tatai-Paraden im Sekundentakt Nils Torbrügge (3:2, 9.) unter die Latte – das waren die nächsten nennenswerten Aktionen. Der TuS blieb weiter sehr gut dabei, schaffte auch die 4:3-Führung durch erneut Rakovic (13.) und das 5:4 (16.) von Moritz Schade, der eine schöne Angriffskombination der Nettelstedter verwertete.

Ein Fehlpass und zwei Fehlwürfe der Lübbecker erleichterten es den Berlinern, durch Nenadic (Tempogegenstoß) und Wiede auf 7:5 (20.) ein wenig davonzuziehen. Per zweiter Welle gelang Jens Bechtloff jedoch der Anschluss zum 6:7 (20.) und dank eines Siebenmeters auch zum 7:8 (21.), als Pontus Zetterman locker verwandelte. Drei Berliner Treffer hintereinander auf 7:11 (26.) beantwortete der TuS zunächst zum 8:11 (28., Bechtloff). Jens hatte sich dabei selbst belohnt, da er kurz zuvor einen Ballgewinn hatte erzielen können. Nach einem Nenadic-Fehlpass (ansonsten machte Nenadic bei 9 Treffern ein Klasse-Spiel) lief Luka Rakovic allein auf Silvio Heinevetter zu und schaffte in der 29. Minute den 9:11-Pausenstand. Als Heinevetter eine Sekunde vor dem Pausenpfiff den weiten Wurf ins leere TuS-Tor angesetzt hatte, war der Ball noch in der Luft, als die Pausensirene bereits ertönte. Knapp – aber eindeutig, hier kein Tor für die Füchse zu pfeifen.

In der zweiten Spielhälfte profitierten die Berliner auch davon, beim Kader etwas breiter aufgestellt zu sein. In der Gesamtheit glänzten die Füchse gar nicht mal wie ein Spitzenreiter, hatten jedoch mit Petar Nenadic und Fabian Wieder zwei Extrakönner im Feld, die eine fast fehlerfreie Wurfquote verzeichneten. Der TuS hielt kämpferisch weiter gut dagegen, kam aber für eine Überraschung nicht mehr in Frage. In den letzten zehn Minuten gab es zwei Manndeckungen des TuS – von Rakovic (gegen Nenadic) und Bechtloff (gegen Drux).

Den ersten Fünf-Tore-Vorsprung hatten die Petkovic-Schützlinge beim 11:16 (35.) erreicht, nachdem Kevin Struck einen Tempogegenstoß verwandelte. Beim 14:17 (40., Bagaric) war der TuS letztmalig noch in „Sichtweite“. Einen schönen, weil geduldig ausgespielten Positionsangriff schloss Lübbecke durch Jó Gerrit Genz zum 15:19 ab (42.). Und zum 16:21 (46.) traf Marko Bagaric in Unterzahl. Schön auch, dass Joel Birlehm, in der 47. Minute eingewechselt, noch drei Paraden zeigte. Der letzte TuS-Treffer gelang in der 56. Minute Pontus Zettermann, es war das 21:26. Drei Minuten vor dem Ende hob Berlins Hans Lindberg einen Siebenmeter über Joel Birlehm hinweg, aber das kleine Leder touchierte nur die Oberkante der Latte. Zweimal Paul Drux und Marko Kopljar mit seinem einzigen Treffer führten dann zum 21:29-Endergebnis.

 

Stimmen zum Spiel:

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „Mit der ersten Halbzeit war ich recht zufrieden. Wir konnten gut dagegenhalten und Peter Tatai hat eine klasse Leistung gezeigt. Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir Paroli geboten. Auch bis etwa zur 50. Minute war das weitgehend ordentlich von uns. Ich ärgere mich aber, dass wir in den abschließenden zehn Minuten selbst zu viele Fehler produziert haben. Jetzt kommen ab sofort die Spiele gegen Teams unserer Kragenweite. Aber auch da erwarten uns sehr intensive Partien, bei denen im Übrigen eher keine Schönheitspreise zu gewinnen sind.“

Velimir Petkovic (Füchse Berlin): „Anfangs kommen wir nicht richtig ins Spiel, machen auch selbst zu viele Fehler. Allerdings war die Deckung des TuS da auch richtig gut. Nur neun Gegentore in der ersten Halbzeit, das zeigt aber, dass auch unsere Abwehr ordentlich stand. Dagegen haben wir aber vorne zu viel verballert. In der zweiten Halbzeit zeigten wir eine bessere Qualität. Insgesamt haben wir jedoch immer noch viel Luft nach oben und auch im Training noch reichlich Arbeit vor uns.“

 

Statistik:

TuS N-Lübbecke: Tatai (12 Paraden), Birlehm (3 Paraden); Genz (1), Kaleb, Bechtloff (5), Grabarczyk, Gierak (1), Bagaric (3), Gruszka (n.e.), Rakovic (3), Torbrügge (3), Glöckner (n.e.), Schade (1), Zetterman (4/3).

Füchse Berlin: Heinevetter (12 Paraden), Stochl (n.e.); Wiede (6), Elisson, Vukovic, Struck (2), Gojun, Nenadic (9), Lindberg (5/1), Zachrisson (1), Fäth (1), Schmidt (1), Kopljar (1), Drux (3).

Siebenmeter: 3/3:2/1 (Lindberg an die Latte)

Zeitstrafen: 8:2 (Gierak (22. und 29.), Zetterman (39.), Genz (45.) / Gojun (15.))

Spielfilm: 1:0 (5.), 1:2 (6.), 3:2 (9.), 4:3 (13.), 5:4 (16.), 5:7 (20.), 7:8 (21.), 7:11 (26.), 9:11 (29.) – 9:13 (32.), 11:16 (35.), 13:16 (38.), 14:17 (40.), 15:21 (46.), 17:24 (50.), 19:26 (55.), 21:26 (56.), 21:29 (60.).

Schiedsrichter: Colin Hartmann / Stefan Schneider

Zuschauer: 1.653 in der Merkur Arena Lübbecke

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