Drittes Auswärts-Unentschieden in Folge: TuS 22:22 in Erlangen

Mit dem dritten Punktgewinn in fremder Halle nacheinander hat der TuS N-Lübbecke auch den dritten Zähler der Saison unter Dach und Fach gebracht. Paraden von Peter Tatai und in den letzten rund zwei Minuten eine Lübbecker Abwehr, die dann nichts mehr zuließ sowie in dieser Schlussphase auch ein verwandelter Siebenmeter von Luka Rakovic zum 22:22-Endstand sicherten das Unentschieden im Duell gegen einen direkten Konkurrenten. Der HC Erlangen lag zwischen der 36. und 40. Minute mit bis zu vier Toren zurück. Leider konnten die Nettelstedter das „Ding“ nicht in die Scheuer fahren. Das ist der Handball: Es gibt nur wenig Partien ohne Stress am Ende… Doch für den TuS macht der Punktgewinn Lust auf mehr: Kommenden Sonntag, 19. November, Anwurf erst um 15 Uhr, misst wieder ein Gegner aus der TuS-Tabellenregion die Kräfte mit den „Rot-Schwarzen“: der VfL Gummersbach.

 

Der TuS N-Lübbecke begann in der Arena Nürnberg mit Tatai im Tor, Bagaric, Gierak und Zetterman im Rückraum, Bechtloff und Rakovic an den Seiten und Nils Torbrügge am Kreis. Anwurf aber hatte Erlangen, das auch prompt zum 1:0 (1. Minute) durch Thümmler kam. Dann zeichneten sich die beiden Torhüter mit ersten Paraden aus. Katsigiannis und auf TuS-Seite Peter Tatai standen im Blickpunkt. Jens Bechtloff (am Ende mit 7/4 Treffern bester Lübbecker Werfer) markierte das 1:1 (3.). Ex-GWD-Spieler Steinert und Nikolai Link scheiterten sodann, aber dank zweimal Haaß (5. und 7.) gelang den Hausherren die 3:1-Führung. Zwischenzeitlich hatte Nettelstedt leider auch einen Siebenmeter verworfen. Die Zeitstrafe gegen Nikolai Link begünstigte den nächsten Siebenmeter für die Gäste und Jens Bechtloff traf zum 3:2-Anschluss (8.). Dem folgte wenig später der TuS-Ausgleich zum 3:3 (9.), auch weil es zuvor erneut eine Peter-Tatai-Parade zu beklatschen gab. Steinert erzielte das 4:3 (11.) für Erlangen, zum 4:4 (12.) vollendete Pontus Zetterman.
In dieser ersten Hälfte der ersten Halbzeit war zu beobachten, dass es schnelles Umschaltspiel auf beiden Seiten gab, Nettelstedt stellte eine offensive 6:0-Abwehr, die Jungs gingen oft bis auf neun Meter raus. Derweil das Torewerfen dann hüben wie trüben weiter ging. Über 5:4 (14.) kam es zum 5:5 (15.). Auch in der 15. Minute kassierte Piotr Grabarczyk eine Zeitstrafe. Auf das 6:5 für Erlangen (16.), folgte der 6:6-Ausgleich, den Marko Bagaric (18.) besorgte. 6:7 zeigte die Anzeigetafel Sekunden später, Lübbecke war also erstmals in Führung gegangen. Ab der 20. Minute war Ante Kaleb für Lukasz Gierak im Angriff eingesetzt, nachdem er zuvor schon in der Defensive mit am Start gewesen war. Noch was zur TuS-Abwehr: Im Innenblock ging es variabel zu, Grabarczyk, Schade und Torbrügge wechselten sich ab. Dann erarbeiteten sich die Ziercke-Schützlinge bis zur Pause einen Zwei-Tore-Vorsprung. Schon zur 26. Minute hieß es 9:7 für Lübbecke und auf den Anschlusstreffer der Gastgeber folgte ein verwandelter Siebenmeter von Jens Bechtloff. Und die Nr. 8 beim TuS war es auch, die das 11:8 (28.) verbuchte. Jonas Link schwächte noch ab, der traf zum (aus TuS-Sicht) 11:9-Pausenstand.

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte hatte Lübbecke Anwurf, Ante Kaleb blieb auf der Rückraum-Mitte, „Ante hat Struktur reingebracht“ lobte der TuS-Trainer übrigens nach der Partie. Zweimal traf Ante Kaleb jetzt – zum 9:12 (31.) und 10:13 (33.). Eine Zeitstrafe mussten die Ziercke-Schützlinge in der 34. Minute hinnehmen, es betraf Nils Torbrügge. Doch prima legten die TuS-Spieler nach. Das 11:14 (35.) gelang Marko Bagaric, das 11:15 (36.) Jens Bechtloff, als er einen Abpraller verwandelte. Klar, dass der HC Erlangen zum Mittel einer Auszeit griff. Zum 12:15 verkürzten die Mittelfranken (39.), als Stranovsky einen Siebenmeter versenkte. Doch auch Jens Bechtloff zeigte Nervenstärke vom Punkt und machte das 12:16 (39.), Nach dem Erlanger 13:16-Anschluss (40.) musste der TuS mit zwei Leuten weniger auf der Platte auskommen. Doch Ante Kaleb „riss“ nun einen Siebener, der auch deshalb Gold wert war, weil Jens Bechtloff diesen verwandeln konnte – zum 13:17 (40.).
Peu á peu arbeiteten sich die Erlanger nun aber wieder heran. Ihnen gelang jetzt ein 8:2-Lauf zwischen der 40. und der 54. Spielminute. Den Hausherren half nun auch ihre 5:1-Deckung. Die beiden Lübbecker Treffer in dieser Phase waren das 16:18 (44.) (Pontus Zetterman) und das 17:19 (45.) in Unterzahl. Diesen 17:19-Rückstand münzten die Erlanger dann bis zur 54. Minute in ihre 21:19-Führung um. Aber der TuS meldete sich nochmals zurück. Das 21:20 (54.) markierte Nils Torbrügge.
Und weiter im Telegrammstil: Nikolai Link scheitert an Tatai (55.), 56. Minute der 21:21-Ausgleich für Lübbecke, 57. Minute 22:21, Tor von Erlangen, in der 58. Siebenmeter für den TuS, es ist bereits die 59. Minute, als Luka Rakovic mit diesem Siebener zum 22:22 trifft. 70 Sekunden vor dem Ende: Auszeit-Erlangen, 33 Sekunden vor Schluss: Parade von Tatai ins Seitenaus; Ballbesitz HCE, Erlangen hatte dann noch drei Freiwürfe, alle brachten nichts mehr ein. Denn Erlangen schaffte keinen Abschluss bis zur Schlusssirene. Dies vor allem, weil die TuS-Abwehr hochkonzentriert arbeitete und dabei gut verschob. Es blieb also beim 22:22.

 

Stimme zum Spiel:

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „Wir hatten ja schon gehofft, dass uns hier endlich der erste Sieg gelingt. Zwischenzeitlich führen wir recht deutlich, da uns aber dann der Killer-Instinkt gefehlt. Andererseits liegen wir schon nah am Schlusspfiff mit zwei Toren hinten und der Gegner hat Ballbesitz, als Peter Tatai den Tempogenstoß abfängt! Das dritte Unentschieden in der Fremde heißt schlichtweg beides: dreimal nicht gewonnen, aber auch dreimal nicht verloren! Jetzt schaue ich mir in Ruhe das Video dieser Partie an, um weitere grundlegendere Erkenntnisse zu gewinnen. Kenji Hövels hat auf der Bank bereit gesessen. Trotzdem hat er leider am Donnerstag einen kleinen Rückschlag gehabt. Da muss jetzt noch mal genauer nachgeschaut werden.“

 

Statistik:

HC Erlangen: Katsigiannis, Skof; Sellin (2), J. Link (1), Lux, Haaß (4), Gorpishin, Büdel (1), Schletterer, Stranovsky (6/2), N. Link (4), Steinert (1), Thümmler (3), Schröder.

TuS N-Lübbecke: Tatai, Birlehm; Genz, Kaleb (2), Bechtloff (7/4), Grabaczyk, Gierak, Bagaric (5), Gruszka, Rakovic (1/1), Torbrügge (2), Schade, Zetterman (5), Hövels.

Siebenmeter: 2/2 – 5/7 (Bechtloff und Zetterman scheitern an Katsigiannis)

Zeitstrafen: 8:10 Minuten (PLUS Disqualifikation-TuS gegen Grabarczyk (50.))

Schiedsrichter: Philipp Dinges / Daniel Kirsch

Zuschauer: 3.387 in der Arena Nürnberg

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