Eine gute erste Halbzeit reicht nicht: Der TuS verliert 27:30 und steigt in die 2. Liga ab!

Der TuS N-Lübbecke verliert das Spiel um den Klassenerhalt beim TBV Lemgo mit 27:30 (13:11) und muss nach nur einer Saison in der DKB Handball-Bundesliga erneut den Gang in die 2. Liga antreten, da der bisherige Tabellenvorletzte Eulen Ludwigshafen zeitgleich sein letztes Saisonspiel gewann. Es war das Schicksalsspiel für die Mannschaft von Aaron Ziercke und seine Jungs starteten auch nervös, fingen sich jedoch bis Mitte der ersten Halbzeit wieder und gingen bis zur Pause mit 13:11 in Führung. Wir erinnern uns: Ein Sieg würde definitiv den Klassenerhalt bedeuten. In der zweiten Halbzeit vergaßen die TuS-Spieler ihre Tugenden und Fähigkeiten aber zu häufig, vor allem die Abwehr fand nicht mehr den nötigen Zugriff und lud Lemgo zum Gegenstoßspiel ein. Immerhin 9 Treffer von Dener Jaanimaa reichten dem TuS leider nicht, um dem Abstieg zu entgehen. Nach zuletzt 2016 und nun schon zum insgesamt sechsten Mal muss der TuS Nettelstedt-Lübbecke also den Gang in die 2. Handball-Bundesliga antreten.

 

Mit einer guten Portion Aggressivität, aber auch Nervosität begann der TuS N-Lübbecke am Sonntagnachmittag in Lemgo. So zeigten erst die Torhüter Piotr Wyszomirski im Lemgoer Kasten und Peter Tatai beim TuS ihr Können. Lemgo ging anschließend durch je einen Treffer der beiden Außenspieler Zerbe und Zieker mit 2:0 in Führung. Für den TuS traf Jan-Eric Speckmann nach 7 Minuten zum 1:2-Anschluss vom Kreis. In der 9. Minute kassierte Nils Torbürgge die erste Zweiminutenstrafe. Der TuS kämpfte aber prima und Marko Bagaric netzte in der 10. Minute zum 3:4-Anschlusstreffer ein. Lemgo versuchte es nun häufiger über die Schnelle Mitte, vergab aber und am schnellsten schaltete Jan-Eric Speckmann, der einen Pass abfing und mit Tempo nach vorne preschte – leider zunächst vergeblich. Leider vergab auch Ante Kaleb nach erneutem Ballbesitz für den TuS die Möglichkeit zum Ausgleich. Hüben wie drüben fiel dann jeweils ein Tor, für Lemgo traf Zerbe, für den TuS Marko Bagaric. Dann waren da wieder die Hände von Peter Tatai, die erst den Wurf von Tim Suton und anschließend den Nachwurf von Zerbe parierten (12.). Sozusagen gestützt auf Peter Tatai traf Dener Jaanimaa schließlich zum 5:5-Ausgleich (13.).

Fortan legte Lemgo ein Tor vor und der TuS glich aus. Luka Rakovic markierte das 6:6 per Siebenmeter, zweimal war alsbald Dener Jaanimaa beim 7:7 (18.) und 8:8 (21.) erfolgreich, anschließend gelang Ante Kaleb das 9:9 (23.). Kurz zuvor hatte Aaron Ziercke die erste Auszeit genommen und brachte Lukasz Gierak für Marko Bagaric. Moritz Schade entlastete Nils Torbrügge kurzzeitig am Kreis. Toller Kampf in der 5:1-Abwehr mit dem vorgezogenen Ante Kaleb brachte einen Ballgewinn durch eben diesen und Lukas Zerbe behinderte Jan-Eric Speckmann beim Tempogegenstoß: Zwei Minuten für Zerbe! In Überzahl netzte Nils Torbrügge zur ersten TuS-Führung ein, es war das 10:9 (23.), Und Peter Tatai erhöhte nach einem misslungenen Lemgoer Kempa auf 11:9 (25.) ins leere Tor. Na, also TuS! Gibt es doch das Saison-Happyend? Was zuvor super geklappt hatte, sollte doch ein zweites Mal funktionieren… Doch leider landete der nächste Weitwurf von Peter Tatai jetzt nur am Pfosten des leeren Lemgoer Tores. Eine Auszeit des TBV war die Folge (26.). Christoph Theuerkauf verkürzte für Lemgo auf 10:11 und Isaias Guardiola markierte den 11:11-Ausgleich (27.). Bis zur Halbzeitpause stellten Dener Jaanimaa und Marko Bagaric aber die vorangegangene Zwei-Tore-Führung zum 13:11-Halbzeitstand wieder her.

Der TBV kam jedoch besser aus der Kabine, Tim Suton und Donat Bartók glichen zum 13:13 (34.) aus. Dener Jaanimaa eroberte die erneute TuS-Führung mit dem 14:13 (34.) für den TuS zurück. Anschließend kassierte Luka Rakovic eine Zeitstrafe und nur ein paar Sekunden später auch Dener Jaanimaa. In doppelter Unterzahl traf Marko Bagaric leider nur den Pfosten. In der 38. Minute gelang Ante Kaleb mit dem 16:16-Ausgelich der letzte Gleichstand für den TuS in dieser Partie. Zwei Mal Patrick Zieker und einmal Tim Suton brachten Lemgo mit 19:16 in Führung. Aaron Ziercke legte erneut die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch, brachte Moritz Schade und Jens Bechtloff für Nils Torbrügge und Jan-Eric Speckmann. Luka Rakovic verkürzte noch einmal per Siebenmeter auf 17:19 (42.), ehe Lemgo durch Suton, Ziecker und Hornke mit verwandelten Tempogegenstößen auf 22:17 (46.) erhöhte. Eine Vorentscheidung!

Peter Tatai kehrte für Joel Birlehm zurück ins TuS-Tor. Aber auch der Ungar konnte den erneuten Gegenstoß von Hornke zum 23:18 (48.) nicht entschärfen. Einmal Torbrügge für den TuS und zwei weitere Tore von Hornke, davon ein Tempogegenstoß und ein Siebenmeter, ließen die Lemgoer weiter nach vorne kommen. Bald war die TBV-Führung auf 26:19 (51.) angewachsen. Aaron Ziercke nahm erneut eine Auszeit (51.). Ante Kaleb traf nach schöner Einzelaktion zum 20:26 (52.) und Luka Rakovic verwandelte zum 21:27. Auch Florian Kehrmann zog in der Schlussphase die Grüne Karte (54.). Peter Tatai parierte und Dener Jaanimaa verkürzte im Gegenzug auf 23:28 (55.). Das Spiel plätscherte jetzt etwas dahin, in der 58. Minute erkämpfte Lukasz Gierak den Ball für den TuS und vollendete den Gegenstoß zum 25:30. Dener Jaanimaa und erneut Lukasz Gierak sorgten für den 27:30-Endstand in der Lipperlandhalle.

 

Stimme zum Spiel:

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „Das Spiel war ein Spiegelbild der Saison. In der ersten Halbzeit haben wir viele Dinge gut umgesetzt und sind dann auch in Führung gegangen. Gleich zu Beginn der 2. Halbzeit spielen wir aber in doppelter Unterzahl, machen freie Bälle nicht rein und laden Lemgo zum Konterspiel ein. Dadurch haben wir uns dann zu viel kaputt gemacht. Das hatten wir uns natürlich alles ganz anders vorgestellt.“

 

Statistik:

TBV Lemgo: Wyszomirski (1), van den Beucken, Johannesson; Kogut, Guardiola Villaplana (1), Ebner, van Olphen (1), Theuerkauf (2), Hornke (6/2), Hangstein, Suton (4), Zerbe (2), Bartók (6), Klimek, Zieker (7).

TuS N-Lübbecke: Tatai (1), Birlehm; Genz, Kaleb (4), Bechtloff, Grabarczyk, Gierak (2), Bagaric (3), Gruszka, Rakovic (4/2), Torbrügge (3), Jaanimaa (9), Schade, Zetterman, Speckmann (1), Hövels.

Siebenmeter: 2/2 – 2/3 – Rakovic an Wyszomirski (44.)

Zeitstrafen: 3:7 – van Olphen (16.), Zerbe (23.), Theuerkauf (42.) – Rakovic (35. + 48.), Torbrügge (9.), Bechtloff (24.), Jaanimaa (36.), Genz (45.), Gierak (56.).

Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies

Zuschauer: 4.790 in der Lipperlandhalle

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