TuS-Serie nach sechs Spielen gerissen: Beim 22:27 war Hamm einfach besser

Es fing so prima an – an diesem Freitagabend für den TuS N-Lübbecke gegen den ASV Hamm-Westfalen. 4:1 und 7:4 geführt und das auch vollauf verdient. Nach und nach arbeitete sich der Gegner aber in die Partie. Schon der 11:12-Pausenstand war ein gewisser Fingerzeig. Vor allem im Tor war Hamm dieses Mal stärker als der TuS – jedenfalls in der 2. Spielhälfte. Beim 14:14 (35. Minute) gelang den Gastgebern letztmalig ein Ausgleich. Die Lübbecker kämpften zwar klasse, scheiterten aber an einem Hamm-Westfalen, das insgesamt reifer und konzentrierte agierte. Nun reisen die Kurtagic-Schützlinge nach Eisenach, um dann am Wiehen Hamburg zu empfangen. Anspruchsvolle Aufgaben, die – siehe den Sieg in Essen vor acht Tagen – aber lösbar sind. Kopf hoch, Jungs!

Der TuS N-Lübbecke startete sehr ordentlich in die Partie. Trotz Anwurf für Hamm gelang Marko Bagaric per 2. Welle der 1:0-Treffer (2. Minute). Ein technischer Fehler bei den Gästen begünstigte das 2:1 für den TuS, den Peter Strosack – ebenfalls in der 2. Welle – einnetzte. Ein Block von Marko Bagaric leitete das 3:1 von wiederum Peter Strosack ein, das Ganze mit Tempogegenstoß. Nachdem Hamms Milde verworfen hatte, riss Jó Gerrit Genz einen Siebener, den Jens Bechtloff sicher zum 4:1 (6.) verwertete.

Drei Tatai-Paraden hintereinander durften die Zuschauer dann erleben, darunter war auch ein gehaltener Siebenmeter. Die Merkur Arena tobte vor Freude, nach 10 Minuten 4:1. Da musste Hamms Trainer Kay Rothenpieler die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch legen… Die Gäste verkürzten denn auch auf 4:3 (13.), doch ein 3:1-Lauf des TuS folgte. Beim 5:3 war Becvar im 1 gegen 1 stark (14.), Peter Strosack vollendete erneut einen Tempogegenstoß zum 6:3 (15.) und ein super Assist von Peter Strosack mündete in das 7:4 durch Jens Bechtloff – das war ein wahre Musterkombination.
In der Folge aber drehte sich die Partie, Hamm glänzte mit einem 5:0-Lauf. Gleich vier Fehler beim TuS hintereinander: Fehlwurf, zwei Ballverluste und ein Fehlpass – die Gäste bedankten sich. Das 7:9 nach 22 Minuten ließ für den weiteren Spielverlauf aus TuS-Sicht nichts Gutes vermuten. Doch Nettelstedt kämpfte. Ein Heber im Fallen von links außen, der viel Freude machte. Das war das 8:9 von „Feile“ Bechtloff. Und nach einer Tatai-Parade markierte Marko Bagaric den 9:9-Ausgleich in der 2. Welle (23.).

Wichtig war der Unterzahl-Treffer von Lukasz Gierak zum 10:11 (28.). Und der Pole war es auch, der beim 11:11 (29.) aus acht Metern abzog. Der Ball rauschte in die freie linke Ecke. Im Tempogegenstoß das 11:12, klasse gemacht von Jan von Boenigk (30.). Nun war Halbzeitpause.

Toll bei Wiederbeginn aber auch die Lübbecker Kombination, die zum 12:12 (32.) führte. Nach Ballgewinn Walczak gelangte das kleine runde Leder über Strosack zu Bechtloff, der das Tor machte. Zweimal noch gelang Lübbecke der Ausgleich. Zum 13:13 wie zum 14:4 war es Marian Orlowski, der mit Aufsetzern zum Erfolg kam. Und der TuS blieb zunächst noch in Schlagweite. So beim 15:16 (39.), wieder Orlowski, diesmal ins lange Eck. Wie beim 16:17 (40.), als Jó Gerrit Genz die Lücke prima fand. Ganz stark auch der 17:18-Anschluss von Jens Bechtloff (46.).

Nach einer Auszeit von Hamm, setzte sich der ASV langsam, aber sicher doch ein wenig ab. Die TuS-Torwarte bekamen nicht mehr allzu viel zu fassen. Und vorn scheitere der Lübbecker Angriff allzu oft an Torwart Felix Storbeck, der es letztlich auf 13 Paraden brachte. Als Emir Kurtagic nach 51:43 min. eine Auszeit nahm, es stand bereits 18:22, schworen sich nochmals alle ein. Doch die verbliebene Zeit ging 4:4 aus – Endstand also 22:27. Die letzten vier Treffer der Hausherren: 54. Gierak 19:23; 57. Speckmann (in Unterzahl) 20:25; und abschließend noch zweimal „Valle“ Spohn zum 21:25 und 22:25 (58. und 60. Minute).

 

Stimmen zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Über die gesamte Spielzeit betrachtet, hat Hamm ohne Zweifel verdient gewonnen. Vielleicht waren wir auch etwas zu übermotiviert. Wir sind ziemlich gut in die Partie gekommen. Nach unserer 7:4-Führung geben wir aber leichtfertig vier Bälle ab. Das waren Geschenke, die der Gegner temporeich in Treffer umgesetzt hat. In der 2. Halbzeit hat Hamm das Spiel delegiert, das Tempo wurde vom ASV bestimmt. Wir haben dann gut gekämpft, aber es reichte heute Abend einfach nicht mehr.“

Kay Rothenpieler (ASV Hamm-Westfalen):„Wir hatten uns heute Abend viel vorgenommen. Ich habe schon im Training beobachtet, wie fokussiert diesmal alle waren. Gegen eine Mannschaft wie Nettelstedt musst Du aber auch so auftreten, um was Zählbares mitzunehmen. Die Viertelstunde zu Anfang war weniger gut. Wir agieren oft zerfahren und münzen Chancen nicht in Tore um. Dank unserer zunehmend starken Deckung inklusive der Torwartleistung und nicht zuletzt auch mit viel Tempo, um den TuS müde zu spielen, gelingt uns schließlich ein verdienter Sieg,“

Statistik:

TuS N-Lübbecke: Tatai (8/2 P.), Jepsen (2/1); Becvar (1), Genz (2), Walczak, Bechtloff (5/1), Ebner, Gierak (3), Bagaric (2), Strosack (3), Mundus, Spohn (2), Schade, Orlowski (3), Speckmann (1).

ASV Hamm-Westfalen: Storbeck (13 P.), Krechel; Huesmann (1), Milde (3), Brosch (3), Fuchs, Schwabe (1), Lex, Stavast, Südmeier, Papadopoulos (2), Krings (3), Pretzewowsky, Franke (6/1), von Boenigk (8).

Siebenmeter: 1/1 – 1/4 Huesmann an Tatai (9.), Papdopoulos an Tatai (9.), Franke an Jepsen (59.)

Zeitstrafen: Orlowski (27.), Walczak (32. + 41.), Bechtloff (56.) – Brosch (2.)

Schiedsrichter: Thomas Hörath und Timo Hofmann

Zuschauer: 1.468 in der Merkur Arena

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