TBV Lemgos 27:22-Sieg sehr verdient – Doch TuS schafft noch achtbares Resultat

Zum Auftakt des Kalenderjahres Enttäuschung im OWL-Derby beim TBV Lemgo! Doch bei der verdienten 22:27 (9:14)-Niederlage gelingt den Kurtagic-Schützlingen zum Ende hin noch ein achtbares Resultat, lässt der TuS N-Lübbecke den Torabstand im zweiten Durchgang nicht größer werden. In der ersten Hälfte – etwa ab Minute 22 – aber war diesmal fast ein Klassenunterschied zwischen Nettelstedt und Lemgo erkennbar. Hätte nicht „Joschi“ Rezar anfangs mit Paraden geglänzt, wäre die Überlegenheit der Hausherren noch viel größer ausgefallen. Den Jungs vom Wiehen passierten am Donnerstagabend immer wieder zu viele leichte Fehler, die ein Erfolgserlebnis zum Schluss einfach nicht erlaubten. In der Abwehr nur gelegentlich wie gewohnt zupackend, im Angriff zu selten mit Drive und Überraschungen. Da die unter dem TuS in der Tabelle platzierten Teams an diesem Spieltag aber auch alle verloren, wirkt sich die Niederlage im Lipperland nicht gar so schlimm für Nettelstedt-Lübbecke aus. Binnen 48 Stunden laufen die Kurtagic-Schützlinge erneut in der Arena auf. Vorteil: es ist die heimische Merkur Arena, Nachteil: Mit dem SC Magdeburg misst sich der Spitzenreiter mit dem TuS. Anwurf ist am Samstag, 12. Februar, um 20.30 Uhr.

 

Beim TuS, der ohne Florian Baumgärtner, Dominik Ebner, Tom Wolf und Jan-Eric Speckmann auskommen musste, feierte der japanische Winter-Neuzugang Rennosuke Tokuda gleich beim ersten TuS-Angriff sein Debut im Lübbecker Dress. Er führte sich sehr ordentlich ein, kam auch rasch zu seinen ersten Bundesliga-Treffern. Bis zum 8:7 (Aufsetzer-Tor durch Peter Strosack) nach 17 Minuten agierten die Lübbecker auf Augenhöhe mit dem TBV aus Lemgo. Nach Zwischenständen von 1:1 (6., Siebenmeter von Tom Skroblien) und 3:3 (Tempogegenstoß in Unterzahl erneut von der Nr. 52) war ein 4:7-Rückstand also fast wieder aufgeholt. Auch beim 9:8 (22.) waren die Gäste noch dran. Vom 11:9 zum 14:9 hatten die Gastgeber bis zum Pausenpfiff aber schon einen vorentscheidenden Vorsprung geschafft. Zwei Ballverluste, ein Fehlpass und ein Fehlwurf der Nettelstedter begünstigten den jetzt so guten Lauf Lemgos. Zwei Rezar-Paraden in dieser Phase gestalteten das Ganze wenigstens noch etwas erträglicher.

Halbzeitübergreifend kamen die TuS-Spieler erst nach 12 Minuten wieder zu einem Treffer. Benas Petreikis gelang nach 38 Spielminuten das 10:18. Davor hatte Lemgo einen 7:0-Lauf gehabt. Vom Vom 11:9 zum 18:9: Damit war der Partie schon früh jegliche Spannung genommen. Immerhin gelangen den „Rothemden“, die in schwarzen Trikots aufliefen, daraufhin ihrerseits drei Treffer hintereinander. Das war zwischen der 38. und 40. Minute, als nach Petreikis auch Luka Mrakovcic (aus halbrechter Position) und Peter Strosack (im Tempogegenstoß) einnetzten. Die Fehlerquote in der Folge wurde bei den Jungs vom Wiehen aber wieder hoch.

Doch gar mit einem 4:0-Lauf gingen die Nettelstedter aus der Partie – vom 27:18 bis zum 27:22-Endstand. Zweimal Yannick Dräger sowie je einmal Marek Nissen und Marvin Mundus zeigten stellvertretend für das ganze TuS-Team auf, dass „Köpfe hängen lassen“ keine Option war. Am sehr verdienten Sieg der Lipper änderte dies aber nix.

 

Stimme zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Unser Gegner hat das heute Abend sehr viel besser gemacht als wir. Vor allem hat Lemgo seine ganze Erfahrung in die Waagschale geworfen. Trotz schwachen Starts sind wir nach gut 20 Minuten bei 9:8 noch in Schlagdistanz. Da haben wir vieles gut gekonnt, es gelang uns aber nicht, das Niveau zu halten. Uns passieren dann wieder extrem viele Fehler. 15, 16 technische Fehler insgesamt, das ist natürlich tödlich gegen eine Mannschaft wie den TBV. Dazu kamen bei uns zu viel Nervosität, Verunsicherung. Auf diesem hohen Niveau wird das schnell bestraft. Dann gab es bei uns zu viele Einzelaktionen, das Füreinander-Spielen hat heute Abend zu oft gefehlt. Wir hatten uns heute in Lemgo mehr erhofft… Wir haben nur kurz Zeit, um uns wieder aufzurichten. Am Samstagabend kommt die derzeit beste Mannschaft der Liga in unsere Halle.“

 

Statistik

TBV Lemgo Lippe: Zecher, Johannesson (9 P.); Elisson (3), Kogut (3), I. Guardiola (2), Simak (1), Carlsbogard (5), Schagen (2), Schwarzer (5), Suton (1), Zerbe (1), Cederholm (4), Blaauw, Oetjen, Herz.

TuS N-Lübbecke: Asheim (4 P.), Rezar (6 P.); Tokuda (3), Heiny, Gernus, Petreikis (2), Strosack (2), Mundus (1), Dräger (2), Kontrec, Mrakovcic (2), Spohn, Nissen (2), Petrovsky, Skroblien (8/4).

Siebenmeter: 2/2 – 4/4

Zeitstrafen: 2:6 – Simak (11), Zerbe (46.) – Dräger (8. + 23.), Kontrec (18. + 33.), Petrovsky (51.), Heiny (55.)

Disqualifikation: Heiny (55., Foul an Zerbe)

Schiedsrichter: Adrian Kinzel und Sebastian Grobe

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