TuS 45 Minuten auf der Siegerstraße und am Schluss wieder dran – 21:22 in Hannover

Was für eine Partie am 2. Adventssonntag in Hannover! Nur 9 Gegentreffer für den TuS N-Lübbecke in der 1. Halbzeit, und nur 13 nach 43 Minuten! Chapeau, TuS-Abwehr inklusive „Joschi“ Rezar! Ein 6:0- bzw. 8:1-Lauf bringt die TSV Hannover-Burgdorf aber zum 20:17 (54.) und 22:18 (57.). Tom Skroblien, Marek Nissen und Peter Strosack ermöglichen Nettelstedt innerhalb von 105 Sekunden den 22:21-Anschluss und nach einem TSV-Lattentreffer bekommt der TuS Ballbesitz und hat 26 Sekunden Zeit zum Ausgleich. Doch ein Fehlpass ins Aus vertreibt auch die letzten Hoffnungen für die Jungs vom Wiehen – wenigstens auf eine Punkteteilung. Es ist in dieser Saison die vierte äußerst knappe Lübbecker Niederlage (nach Erlangen und Lemgo zuhause sowie in Melsungen). Da Stuttgart am Donnerstag daheim GWD Minden geschlagen hat, rutschten die Kurtagic-Schützlinge jetzt bei 8:18 Zählern auf Rang 16 ab, haben aber zwei Plus- und vier Minuspunkte Vorsprung auf Balingen sowie (sechs und acht Zähler) auf Minden. Schon Donnerstag stiegt die nächste Lübbecker Partie, wenn der TuS am 9.12, 19.05 Uhr, den Tabellennachbarn TVB Stuttgart in der Merkur Arena begrüßt.

 

48 Minuten lang – vom 0:0 abgesehen – lag das TuS-Team am späten Sonntagnachmittag bei der TSV Hannover- Burgdorf stets in Front. Grund dafür waren nicht nur ein glänzend aufgelegter „Joschi“ Rezar (vor allem im ersten Durchgang einschließlich zweier Siebenmeter-Paraden bei 10/2 Paraden insgesamt) sowie eine hellwache, äußerst bewegliche Lübbecker Abwehr, die daher auch besondere Freude an der Partie hatte. Und auch in der Offensive gelang den „Rothemden“ vieles. Schon der 0:3-Zwischenstand (7., Heiny) war eine Duftmarke. Beim 3:7 (15., Petreikis im „1 gegen 1“´) sah sich TSV-Coach zur ersten Auszeit gezwungen. Mit der Umstellung bei den Niedersachsen auf eine 3-2-1-Deckung gelang es den Hausherren, auf 6:7 heranzukommen. Es folgte ein Zwischenspurt zum 7:11 (28.) (das 7:10 von Lutz Heiny in den Winkel, zum 7:11 traf Tom Skoblien nach blitzsauberem Kombinationsspiel).

Besser aus der Kabine kamen die Hausherren keineswegs. Noch bis zur 46. Minute blieben vielmehr die Ostwestfalen in weiten Teilen Herr der Lage. Vom 9:11-Pausenstand bis zum 14:16 (45.) hielt der Vorsprung für die Jungs vom TuS. Schön der 10:12-Wurf von Lutz Heiny ins lange Eck, den Abpraller seines verworfenen Siebeners verwertete Tom Skroblien höchstselbst zum 11:13 (35.). Auch weitere drei Rezar-Paraden halfen Lübbecke sehr. Als Lutz Heiny (bester TuS-Werfer mit 7 Treffern) in Unterzahl auf 14:17 (46.) ausbaute, zudem auch noch in Unterzahl, schien sehr viel für ein gutes Ende Lübbeckes zu sprechen.

Doch die folgenden 11 Minuten gingen 8:1 für die Prokop-Mannen aus. Gründe gab es einige, die offensive Deckung der TSV (jetzt auch mit 4-2 und 5-1), 5 Fehlwürfe (auch ein Siebener verfehlte das Ziel) und 2 Ballverluste Nettelstedts… Doch nach dem 22:18 (57.) bäumte sich der TuS noch einmal super auf, wie im Vorspann dieses Spielberichtes bereits geschrieben. Drei Treffer binnen kurzer Zeit in einer Partie, die bereits zu 99,9 Prozent verloren schien, dazu nochmals Ballbesitz rechtzeitig vor der Schlusssirene, das sollte – trotz der ersten recht großen Enttäuschung dieses Sonntags – viel Hoffnung für Donnerstag im „TuS-Wohnzimmer“ Merkur Arena geben, wenn der TVB Stuttgart sich den „Rothemden“ gegenüberstellt.

Rolf Hermann, Sportlicher Leiter beim TuS, meinte nach der Partie, dieser Spielausgang tue „wahnsinnig weh“. Und weiter: „In der 1. Halbzeit machen wir das allermeiste sehr gut. Das Zusammenwirken der Deckungsreihe mit Joschi Rezar funktioniert sehr gut. Auch vorn läuft es rund. Wir könnten mit 4 Toren Vorsprung in die Halbzeit gehen… Und nach dem Wechsel ist es noch eine Zeit lang ausgeglichen. Später machen wir einfach zu viele Fehler, lassen Chancen liegen, kassieren Tor um Tor. Problem wird nun zusehends auch unser Angriff. Dass wir am Ende drei Treffer noch schaffen, im Spiel zurück sind, ist natürlich wieder bestens. Doch in der Summe war unsere Fehlerzahl in der Schlussviertelstunde einfach zu hoch.“

 

Stimme zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Du bist immer sehr enttäuscht, wenn Du verlierst, egal wie der Spielverlauf, die Zwischenstände gewesen sind. Klar ist, dass wir über weite Strecken am heutigen Nachmittag die bessere Mannschaft sind. Ab der 46. Minute gelingt uns acht Minuten lang kein Treffer mehr. Das ist schon sehr, sehr ärgerlich. Die offensiven Deckungsvarianten des Gegners haben uns viel Kraft gekostet. Da hätten wir aber letztlich noch beweglicher sein müssen. Dann holst Du Dir drei Bälle, als alles schon längst verloren scheint – und verwertest auch noch alle! Und doch wird unser letzter Ball ins Aus dann doch wieder zum Spiegelbild dieses Nachmittags.“

 

Statistik

TSV Hannover-Burgdorf:Ebner (1/1), Lesjak (11/1); Cehte (1), Roscheck, Martinovic (3), Mävers (3), Hansen (7/1), Pevnov, Kuzmanovski (4), Böhm, Krone, Edvardsson, Hanne (1), Brozovic, Feise (2), Büchner (1).

TuS N-Lübbecke: Asheim, Rezar (10/2); Heiny (7), Petreikis (4), Strosack (2), Mundus, Dräger, Kontrec (1), Mrakovcic (1), Spohn, Nissen (1), Speckmann, Petrovsky (1), Skroblien (4), Franke.

Siebenmeter: 3:2 Martinovic an Rezar (5. + 22.), Skroblien an Lesjak (35.), Speckmann an Ebner (50.)

Zweiminutenstrafen: 4:4 Brozovic (12.), Büchner (24.), Kuzmanovski (36.), Cehte (40.) – Kontrec (29. + 51.), Petrovsky (43.), Skroblien (47.).

Disqialifikation: Büchner (24., grobes Foul)

Schiedsrichter: Darnel Jansen und Lucas Hellbusch

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